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Deargi
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Verfasst am: 8-6-2008 um 21:01 |
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Hallo,
erst einmal, dass was häufig als "Welpenschutz" bzw. "Narrenfreiheit" propagiert wird, gibt es nur im eigenen Rudel. Wird der Welpe fremden Hunden
zu dreist, wird er bestimmt zurecht gewiesen. Nicht alle Hunde sind da so freundlich! Den einen gegenüber kann der Welpe sich mehr erlauben, dem
anderen geht schon das ständige rumgespringe auf den Nerv. Also nicht immer so blauäuig sein und denken, dem passiert schon nix, der hat ja noch
Welpenschutz.
Zum Thema reinsteigern: Terrier sind bekannt dafür! Jagdtrieb, Sturkopf, etc. was eben landläufig als typisch Terrier bezeichnet wird, kann und sollte
man auch in gewünschte Bahnen lenken, zum Beispiel sind dies Eigenschaften, die das Motivieren des Hundes zum Kinderspiel machen.
Das Aubrufproblem:
Kommt dein Welpe denn schon ohne Ablenkung, wenn ihr ihn ruft? Also im Garten oder Haus. Wenn er nicht mal bei mittlerer Ablenkung kommen sollte, wird
er es bei viel Ablenkung (Vorfreude auf das Spiel mit anderen Hunden) bestimmt nicht tun.
Versucht es mal so: Ihr seht die Hunde euch entgegen kommen, mit denen euere Welpe spielen darf. Er ist noch angeleint und ihr ruft ihn ab. Kommt er,
bekommt er ein FEIN und darf als Belohnung zu den anderen. Denn die größte Belohnung ist immer das, was der Hund in diesem Moment möchte, die größte
Strafe, dass was ihn weiter von seinem Ziel wegbringt. Kommt er also nicht, geht ihr ein paar Schritte rückwärts.
PS: Frau Geb-Mann ist ein echt schlechtes Beispiel, sie arbeitet bsp. bei einem total ängstlichen Hund mit Gentle-Leader und Kettenwürger!:>
LG
Deargi
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calimero
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Verfasst am: 9-6-2008 um 06:05 |
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Ja, der Sturkopf... Wenn Aaron nicht mehr weiter will, wenn wir unterwegs
sind, sucht er sich ein gutes Platzerl in einer Wiese und macht eine Rolle. Und dann liegt er und steht nicht mehr auf. Geht man dann hin,
schwupp...steht er wieder. Bis das Spiel von vorn losgeht. Als er noch jünger war, hab ich ihn geschnappt und getragen, jetzt zerr ich an der Leine
und schimpf mit ihm. Außerdem versuch ich, harten Boden unter den Füßen zu bekommen (also keine WEICHE Wiese), da überlegt er sich's mit dem Rollen!

Zum Abrufen .....Aaron kommt nur bedingt. Hab ich ein Leckerli in der Hand und wedel damit herum und ruf: "Hier!" kommt er meistens. Ist Ablenkung
da (andere Hunde) nutzt nicht einmal das. In der Wohnung hab ich kein Problem, da folgt er. No na net, ist ja auch keine Ablenkung vorhanden. "Sitz!
geht oft auch schon mit Ablenkung, allerdings muss ich vor seiner Schnauze stehen und er mich ansehen. Ich halte den Zeigefinger der rechten Hand
hoch, das reicht dann schon und er sitzt. Das gesprochene Wort brauch ich eigentlich gar nicht. Aus dem "Sitz!" wird dann mit Leckerli und
Hinunterführen der Hand das "Platz". Mit dieser Handbewegung geht es recht gut.
Jetzt hab ich halt das Problem, dass der Hund eigentlich links von mir sitzen sollte. Nur, wenn er mich anschaut, ist er VOR mir. Ich kann dann
schnell auf die linke Seite huschen, leider dreht er sich oft mit. Naja, wird schon werden, er ist ja noch fast ein Baby.
Das mit dem Angeleintsein und andere Hunde kommen....da zieht und zerrt er, dass es ärger nicht geht. Da sieht und hört er nichts mehr anderes. War er
vorher müde, wird er munter.
Dein Vorschlag, ihn vorerst an der Leine zu lassen und erst dann abzuleinen, wenn er gefolgt hat, wäre super. Nur, leider....die anderen Hunde sind
meist nicht angeleint und laufen her. Dann hab ich einen Hund, der nicht folgt, der zieht, wo der andere Hund schon vor ihm steht (oder bei ihm) und
sollte ihn wohl oder übel auch ableinen.
Zum "Welpenschutz"...ich weiß, dass das nur ganz bedingt gilt. Bis jetzt hatte Aaron Glück. Bis auf kleine Ausnahmen. Einmal war es einem Briard zu
viel, der dürfte ihn leicht gebissen haben und ist ihm auf die Pfote gestiegen. Und unlängst im Augarten in Wien hat ihn ein ebenfalls jüngerer Hund
auch gezwickt. Mephisto ist aber einer, der ein Problem hat, ein Mischlingshund, der aus einer Tötungsfabrik in der Slowakei stammt, der Ermordung
entging, im Tierheim landete und sichtlich nie sozialisiert oder geprägt wurde. Er hat Angst vor anderen Hunden, war zwar bereit, mit Aaron zu
spielen, konnte aber die Hundesprache nicht. Die jungen Besitzer waren mit ihm noch nicht in der Hundeschule, dürften aber schon bei Tierärzten
gewesen sein und jetzt bekommt er Bachblütentherapie. Angeblich soll es schon besser geworden sein, ich meine aber, sie werden um den Besuch einer
guten Hundeschule und auch eines "Hundepsychiaters" nicht herumkommen.
Schlimm ist das! Und vor allem...der arme Hund!
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Tomy
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Verfasst am: 9-6-2008 um 07:55 |
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Zitat |
PS: Frau Geb-Mann ist ein echt schlechtes Beispiel, sie arbeitet bsp. bei einem total ängstlichen Hund mit Gentle-Leader und Kettenwürger!:>
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...naja, manchmal macht sie sehr gute und eindrucksvolle Sachen
Billy wäre so ein "Therapiehund! Er verträgt sich mit allen und jedem, allerdings, wenn es ihm zu viel wid, zeigt er sozialgerecht die Grenzen!
Einmischen sollte man sich nicht, denn als "Betthund" leidet er etwas unter Eifersucht
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Deargi
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Verfasst am: 9-6-2008 um 08:00 |
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Zitat | Ursprünglich verfasst von calimero
Ja, der Sturkopf... Wenn Aaron nicht mehr weiter will, wenn wir unterwegs
sind, sucht er sich ein gutes Platzerl in einer Wiese und macht eine Rolle. Und dann liegt er und steht nicht mehr auf. Geht man dann hin,
schwupp...steht er wieder. Bis das Spiel von vorn losgeht. Als er noch jünger war, hab ich ihn geschnappt und getragen, jetzt zerr ich an der Leine
und schimpf mit ihm. Außerdem versuch ich, harten Boden unter den Füßen zu bekommen (also keine WEICHE Wiese), da überlegt er sich's mit dem Rollen!

Somit machst du dich zum Automaten deines Hundes!
Aaron wird es vermutlich zu langweilig und er legt sich hin, denn er weiß genau, dass er deine Aufmerksamkeit bekommt und sogar noch ein Spiel auf ihn
wartet. Er muss eben nur das richtige Knöpfchen drücken und das ist bei dir eben hinlegen. Außerdem nehmen viele Hunde das Hinlegen als
Spielaufforderung. Im Priziep ein anerzogenes Verhalten.
Zum Abrufen .....Aaron kommt nur bedingt. Hab ich ein Leckerli in der Hand und wedel damit herum und ruf: "Hier!" kommt er meistens. Ist Ablenkung
da (andere Hunde) nutzt nicht einmal das. In der Wohnung hab ich kein Problem, da folgt er. No na net, ist ja auch keine Ablenkung vorhanden. "Sitz!
geht oft auch schon mit Ablenkung, allerdings muss ich vor seiner Schnauze stehen und er mich ansehen. Ich halte den Zeigefinger der rechten Hand
hoch, das reicht dann schon und er sitzt. Das gesprochene Wort brauch ich eigentlich gar nicht. Aus dem "Sitz!" wird dann mit Leckerli und
Hinunterführen der Hand das "Platz". Mit dieser Handbewegung geht es recht gut.
Hier das gleiche wieder, du machst dich zum Futterautomaten deines Hundes. Das mit dem Leckerlie über die Nase halten ist schon
ganz richtig, so bringt man einem Welpen das SITZ bei. Aber unsere Welshies haben schnell den Trick bemerkt, wenn sie sich setzen, gibts Futter!
Merkst du was der kleine Aaron mit dir macht? Er schnip und schon kommt das Leckerlie in sein Mäulchen geflogen. Er setzt sich ohne dein Komando und
fordert dich so auf, ihm das Leckerlie zu geben. Wenn der Hund soweit ist, ist es an der Zeit, das Komando einzufordern, d.h. ERST Komando, DANN
Leckerlie aus der Tasche holen. Und immer schön die Ablenkung steigern. Du kannst von deinem Hund nicht erwarten, dass wenn er bei mittlerer Ablenkung
(sieht z.b. einen Vogel auf dem Feld landen) nicht abrufbar ist, dass er bei starker Ablenkung (andere Hunde) kommt.
Jetzt hab ich halt das Problem, dass der Hund eigentlich links von mir sitzen sollte. Nur, wenn er mich anschaut, ist er VOR mir. Ich kann dann
schnell auf die linke Seite huschen, leider dreht er sich oft mit. Naja, wird schon werden, er ist ja noch fast ein Baby.
Warum muss er unbedingt links sitzen? Wenn ich will, dass er links sitz, schick ich ihn ins FUSS. Ansonsten ist vorsitzen, gerade
für einen Welpen doch hervorragend geeignet. Die Aufmerksamkeit ist voll auf dich gerichtet und wenn er seine Nase in eine andere Richtung stecken
will, muss er den Hintern heben, was sich hervorragend korrigeieren lässt.
Das mit dem Angeleintsein und andere Hunde kommen....da zieht und zerrt er, dass es ärger nicht geht. Da sieht und hört er nichts mehr anderes. War er
vorher müde, wird er munter.
Dein Vorschlag, ihn vorerst an der Leine zu lassen und erst dann abzuleinen, wenn er gefolgt hat, wäre super. Nur, leider....die anderen Hunde sind
meist nicht angeleint und laufen her. Dann hab ich einen Hund, der nicht folgt, der zieht, wo der andere Hund schon vor ihm steht (oder bei ihm) und
sollte ihn wohl oder übel auch ableinen.
Natürlich hört er nix mehr anderes! Schließlich hat er das so gelernt: Wenn ich genug ziehe und richtig Theater mache, darf ich zu
den anderen Hunden. Außerdem setzt ein Hund Prioritäten. Ob Sozialkontakt oder Nahrung ist von Situation zu Situation und von Hund zu Hund
unterschiedlich. Wenn du nun versucht deinen Hund mit einem Leckerlie zu locken, sagst du ihm damit: "Herr Aaron, möchtest du lieber ein Leckerlie
oder zu den anderen Hunden!" Aaron entscheidet sich für die anderen Hunde und dafür dich zu ignorieren. "Aaron hast du fein gemacht, zur Belohung
darfst du jetzt spielen!"
So in etwa empfindet Aaron euer Verhalten. 
Sicherlich ist es erziehungstechnisch von Nachteil, das die anderen Hunde einfach so auf euch zugestürmt kommen. Du kannst versuchen, den Hund
wenigsten ein SITZ abzuverlangen, dass er lernt, nicht gleich loszustürmen. Ansonsten kannst du nur mit den anderen Hundebesitzern reden, ihre Hunde
nicht einfach so laufen zu lassen. Leider ist dies jedoch auf vielen Hundewiesen ein Problem, da werden alle Hunde laufen gelassen, auch zu
angeleinten Hunden. Warum (heiße Hündin/Unverträglichkeit, Alter/Krankheit/ Jagdtrieb, etc.) der Hund angeleint ist, interessiert leider keinen.
Zum "Welpenschutz"...ich weiß, dass das nur ganz bedingt gilt. Bis jetzt hatte Aaron Glück. Bis auf kleine Ausnahmen. Einmal war es einem Briard zu
viel, der dürfte ihn leicht gebissen haben und ist ihm auf die Pfote gestiegen. Und unlängst im Augarten in Wien hat ihn ein ebenfalls jüngerer Hund
auch gezwickt. Mephisto ist aber einer, der ein Problem hat, ein Mischlingshund, der aus einer Tötungsfabrik in der Slowakei stammt, der Ermordung
entging, im Tierheim landete und sichtlich nie sozialisiert oder geprägt wurde. Er hat Angst vor anderen Hunden, war zwar bereit, mit Aaron zu
spielen, konnte aber die Hundesprache nicht. Die jungen Besitzer waren mit ihm noch nicht in der Hundeschule, dürften aber schon bei Tierärzten
gewesen sein und jetzt bekommt er Bachblütentherapie. Angeblich soll es schon besser geworden sein, ich meine aber, sie werden um den Besuch einer
guten Hundeschule und auch eines "Hundepsychiaters" nicht herumkommen.
Schlimm ist das! Und vor allem...der arme Hund!
Rempeln, umrennen, zwicken - nicht abschnappen- unter Welpen/Junghunden zählt unter Mobbing und sollte unterbunden
werden!
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LG
Deargi
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calimero
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Verfasst am: 9-6-2008 um 09:13 |
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Zuerst einmal ein großes Danke für die Ratschläge! Da Aaron ja unser erster Hund ist, hab ich keine Ahnung von Hundeerziehung, sieht man einmal davon
ab, dass ich selbst in der Welpenschule sehr, sehr viel lerne! Bücher hab ich mir auch besorgt, von Welpenerziehung über Hundesprache und
Beschwichtigungssignale der Hunde.
Ich bin ziemlich ratlos, was das Beste ist, wenn er sich rollt und ins Gras legt. Hochziehen und mitzerren? Wenn er sich so benimmt, ist er ja an der
Leine. Ich hab es schon versucht, ihn abzuleinen und ganz einfach weiterzugehen. Teilweise hatte ich Erfolg und er folgte brav nach. Teilweise war es
aber auch falsch, da ein anderer Hund auftauchte und er dem nachlief.
Zum "Sitz"...das geht schon ohne Leckerli. Fast immer zumindest. Ich mach es jetzt so, dass er da nur mehr hie und da dann das Leckerli erhält. Aber
beim "Platz" brauch ich noch regelmäßig Leckerli, damit er sich hinlegt. Ich mach es so, wie es im Lehrbuch steht. Rechte Hand nach unten, Daumen
mit oder ohne Leckerli unterhalb der Hand. Aaron sitzt und ich führ die Hand vor seine Vorderpfoten. Liegt er, sag ich "Platz!" und er bekommt das
Leckerli. Das geht in der Regel schon ganz gut. Nur mit "Platz" rufen geht noch nix. Da schaut er mich nur groß und fragend an. Wird wohl noch eine
Weile dauern, bis er es kapiert.
"Sitz" geht schon mit Ablenkung, auch in der Welpenschule.
Den Auftrag, dass Aaron links neben mir sitzt oder liegt, hab ich in der Welpenschule bekommen. Da müssen die Welpen links vom Herrl oder Frauerl
liegen. Bei den anderen Hunden klappt das, bei uns noch nicht. Aber das sind ja auch keine Welshis!  
"Natürlich hört er nix mehr anderes! Schließlich hat er das so gelernt: Wenn ich genug ziehe und richtig Theater mache, darf ich zu den anderen
Hunden. Außerdem setzt ein Hund Prioritäten. Ob Sozialkontakt oder Nahrung ist von Situation zu Situation und von Hund zu Hund unterschiedlich. Wenn
du nun versucht deinen Hund mit einem Leckerlie zu locken, sagst du ihm damit: "Herr Aaron, möchtest du lieber ein Leckerlie oder zu den anderen
Hunden!" Aaron entscheidet sich für die anderen Hunde und dafür dich zu ignorieren. "Aaron hast du fein gemacht, zur Belohung darfst du jetzt
spielen!"
So in etwa empfindet Aaron euer Verhalten. "
Ja, da hast du vollkommen recht!!!! Da mach ich sicher was falsch. Wie soll ich denn da handeln?
Auf jeden Fall noch einmal vielen Dank für die Hilfe!
Liebe Grüße aus Linz
Brigitte (leider total Hunde-unerfahren)
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Deargi
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Verfasst am: 9-6-2008 um 10:00 |
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Hallo Brigitte,
erst einmal brauchst du dich hier für rein gar nix rechtfertigen! Wir haben alle einmal angefangen und vielleicht bist du in etwas mehr bewandert, als
wir es je sein werden. 
Wenn er im Gras liegt hast du 2 Möglichkeiten, beide verfolgen das gleiche Ziel: Hund bekommt durch manipulatives Verhalten NICHT seinen Willen!
1. Möglichkeit:
Du leinst ihn ab und gehst. In dem Alter ist für Aaron immernoch der Kontakt zum eigenen Rudel überlebsnwichtig, deshalb haben Welpen da ja auch noch
einen ausgeprägten Folgetrieb. Dieser schwächt sich aber mit zunehmendem Alter und wachsender Selbstsicherheit ab.
Folge: Der Hund wird immer selbstständiger und zieht irgendwann sein eigenes Ding durch. D.h. er braucht dich nicht zum Spaß haben und geht stifften.
Leider werden alle Hunderassen die zur selbstständigen Arbeit gezüchtet wurden - eben auch unsere Welshies - recht zeitig selbstständig, weshalb man
hier mehr üben muss als bsp. mit einem Begleithund.
Bestimmte Dinge sind für den Hund selbstbelohnend, wie bsp. Jagen. Gleiches gilt, wenn du Aaren stehen lässt und gehst und in dem Moment kommt
dummerweise ein anderer Hund, den Aaron auch noch tatal nett findet.
Du musst für deinen Hund denken und das Verhalten absichern. D.h. in welche Richtung kann sich mein Hund entscheiden... ich versuchs mal am Beispiel
des Liegenbleibens:
1. Aaron bleibt liegen und interessiert sich überhaupt nicht für den "Verlust" des Frauchens -> Absicherung durch Schleppleine
2. Aaron geht in die andere Richtung -> Absicherung durch SL
3. Aaron findet derweil etwas Schmackhaftes oder ein interessantes Mäuseloch (was wieder selbstbelohnend wäre, weil es ja Spaß macht) ->
Absicherung durch SL
4. Aaron geht mit anderen Hunden mit (selbstbelohnend) -> Absicherung durch SL
5. Aaron bemerkt den Verlust des Frauchens und kommt hinterher gedüst -> unbendige Freude und Belohnung
2. Möglichkeit:
Du gibst Aaron eine Aufgabe. In dem Moment in dem er sich legt, sagst du SITZ, sitzt er Lob & Belohnung. Dann kannst du mit einem KOMM oder FUSS
weitergehen, auch hierfür gibts wieder L&B. Aber pass auf, wenn Herr Aaron das durchschaut hat, nutz er auch das um dich zu ködern. Wenn dieser
Fall eintritt, musst du mit verschiedenen Komandos wechseln, damit er nicht Lunte riecht.
Du musst im Prinziep erkennen, wie Aaron reagieren könnte. Alle "falschen" Reaktionen werden ignoriert, "falsche" selbstbelohnende
Verhaltensweisen verhindert, alle "richtigen" positiv bestärkt. Das nennt man ein Verhalten shapen, also in gewünschte Bahnen lenken.
Zum Platz:
Kombiniere Sicht und Hörzeichen miteinander, wenn du das Leckerlie weglässt! Hunde lernen assoziativ, d.h. durch verknüpfen zweier oder mehrer
zeitlich direkt oder weniger als 2 Sekunden aufeinanderfolgender Ereignisse. Vermutlich hat Aaron noch nich den Wortlaut "Platz" verstanden.
LG
Deargi
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calimero
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Verfasst am: 9-6-2008 um 14:06 |
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Dieses Ding namens Schleppleine haben wir ja schon. Heut hab ich es zum zweiten Mal ausprobiert, naja, mit mäßigem Erfolg!   
Aaron meinte, das sei ein neues Spiel, diesen knallroten Wurm, der da hinten nach kriecht, zu beißen. Auch aufwickeln half nicht wirklich.
Staubsaugerkabel, Schuhsenkel, alles sehr, sehr interessant und zum Beißen verlockend. Nur seine eigene Leine beißt er nicht, da ist er brav.
Weglaufen wollte er heute nicht, dafür ist er ständig in der Wiese herumgelegen. Ist ja auch ziemlich schwül heute, da ist er kaputt und schläft fast
die ganze Zeit.
Nun noch eine Frage....unsere Schleppleine ist 10m, ist das zu lang? Geh ich weg, sieht er mich, da müßte ich eine 15m Leine nehmen und das kommt mir
doch zu viel vor, oder?
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Deargi
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Verfasst am: 9-6-2008 um 16:00 |
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Nur seine eigene Leine beißt er nicht? Na da hast du ja schon mal einen Vorteil, den viele andere Welpenbesitzer nicht haben. Die meisten Welpen haben
in ihrer Jugend mindestens 1 Leine auf dem Gewissen. Meiner
eingeschlossen...
Optimal sind 10m, wie ich finde. Neigt der Hund dazu weiter wegzulaufen, kann man auch 15m nehmen, aber um so länger die Leine, um so schwieriger ist
der richtige Umgang mit ihr. Letzendlich soll sie ja eh nach und nach
gekürzt werden...
Die Handhabung ist dir bekannt?
Gerade bei einem Welpen kann man auch noch gut mit verstecken arbeiten. Du rufst ihn, kommt Aaron nicht, bist du weg. Versteck dich hinter einem Busch
und sei mucksmäuschenstill. Bemerkt der Welpe deine Abwesenheit nicht, kannst du ihn mit einem leichten zupfen an der SL auf dein Verschwinden
aufmerksam machen. Kommt er dann, ist die Freude natürlich riesig. Häufige Richtungswechsel verstärken die Aufmerksamkeit ebenfalls und bringen etwas
Spannung in die Hunderunde. Bemerkt Aaron den Wechsel, bekommt er bei dir angelangt wieder L&B.
Wenn Aaron sich abrufen lässt und er kommt z.b. nicht ganz ran, kannst du nach hinten weglaufen und Aaron dabei rufen, als hättest du was gaaaanz
spannendes, damit förderst du nochmal, das freudeige Rankommen.
Ich würde auch versuchen einen Motivator einzuführen, einen Ball oder sowas...
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calimero
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Verfasst am: 10-6-2008 um 18:55 |
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Hallo Sandra! 
Wie man mit der Schleppleine richtig hantiert, weiß ich nicht. Ich hab halt ein Ende in die Hand genommen und der Hund war am anderen Ende. Der Rest
irgendwo dazwischen. Manchmal hab ich auch versucht, die Leine wieder aufzuwickeln.
Heute waren wir wieder in Wien, auf Besuch bei meiner Mutter. In einer Hundezone im Augarten hab ich wieder einmal das mit dem Verstecken versucht (tu
ich eh öfter), hat lang gedauert, bis Aaron auf mich geachtet hat. Aber das war schon immer so, egal, wie ich mich versteckt hab, es hat immer lang
gedauert. Manchmal ist er auch gar nicht gekommen.
Ich vermute, da paßt die Bindung noch nicht so sehr, allerdings läuft er mir zu Hause ständig nach, schläft auch sehr oft dort, wo ich bin (und wenn
es in der Küche ist), ist auch ein großer Schmuser, springt oft an mir hoch und schleckt mich ab. (Das würde ja wieder schon für Bindung sprechen,
oder?) Meinen Mann liebt er auch, aber da ich von Anfang an ständig da war, bin sicher ich die Bezugsperson für ihn.
Ich füttere ihn auch teilweise von Hand, Banane, Melone und Erdbeeren z.B. (Aaron frißt alles, bis vor kurzem hab ich mich ja nicht getraut, ihm
andere Dinge außer sein gewohntes Trockenfutter und das Dosenfutter zu geben, aber jetzt wird zum Teil selbst gekocht und auch Obst gefüttert.)
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Deargi
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Verfasst am: 10-6-2008 um 20:43 |
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Bei einem Welpen ist das ständige an dir kleben schon ok, schließlich soll auch eine Bindung entstehen, ab der Pupertät oder spätenstens wenn mit 1
Jahr, wäre ich da vorsichtiger. Wenn der Hund bsp, ímmer bei dir auf dem Fuß liegt, in der Tür oder im Gang, dann geht das ganze schon wieder in die
Richtung Kontrollverhalten... 
Bei der Richtungswechselübung hast du die Leine in der Hand, am an Anfang im Freilauf auch. Später schleift sie hinterher, wenn der Hund nicht mehr
soweit wegläuft, dass du mit dem Fuß nicht mehr drauf treten kannst, kannst du sie schleifen lassen.
Es läuft daraus hinaus, dass du dem Hund einen gewissen Aktionsradius einräumst. Manche lassen ihre Hunde fast 200m weit weglaufen, was meiner Meinung
nach schon in Belätigung anderer Mitmenschen übergeht. 
Den Aktionsradius kannst du ihn z.b. so beibringen:
Läuft Aaron ans Ende der Leine, so dass sie sich strafft, bleibst du stehen/rufst ihn ab/ setzt ihn ab. Such dir was aus, hauptsache du bist
konsequent und machst immer daselbe, damit Aaron auch versteht, welche Reaktion von ihm erwünscht ist. Dann gibts ein FEIN. Leckerlie ist eigentlich
nicht nötig, da der Hund ja voran kommen möchte und dies als Belohnung genutzt werden sollte.
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calimero
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Verfasst am: 11-6-2008 um 12:52 |
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Danke! Ich werd's heute oder morgen probieren.
Zum Vorankommen....leider nur bedingt. Setzt er seinen Kopf nicht durch (wir gehen z.B. NICHT zum Freßnapf hin), kann ich sicher sein, dass er sich im
Gras rollt und liegenbleibt.
Mit Leckerli lock ich ihn da nicht mehr. Er hat eh ein Geschirr an und wird damit hochgehoben, dann geh ich am Asphalt (da ist das Rollen nicht so
lustig....) und halte ihn ganz kurz (damit er nicht wieder in die Wiese kommt). Nach einer Weile kapiert er, dass Frauli doch den größeren Sturkopf
hat....
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calimero
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Verfasst am: 16-6-2008 um 19:17 |
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Wieder eine Frage...heute waren wir wie immer im Park, Aaron hat unlängst mit einem ganz süßen 4 Monate alten Dackelmischlingsmädchen gespielt. Heute
war auch noch sein Freund, ein 7 Monate alter Boarder Collie Mischling da und auch Tina, das Dackelmädchen kam.
Aaron hat wieder furchtbar geknurrt, er hat sich regelrecht auf die Kleine gestürzt! Sie hat sich auf den Rücken gelegt, er hat an ihren Ohren
gezerrt, hat den ganzen Hund weitergeschleift. Ich nehm nicht an, dass es ihr weh tat, gequietscht hat sie nicht. Aber sich dann verkrochen, Schutz
gesucht. Beim Boarder Collie traut er sich nicht so sehr, der ist ja größer und älter als er, da wird besser gespielt. Aber bei kleineren, jüngeren
Hunden rastet er aus.
Was soll ich tun? Mein Mann und ich haben ihn aus dem Spiel rausgenommen, kaum hab ich ihn losgelassen, ist er wieder hin.
Beruhigt hat er sich gar nicht, auch durch Herausnehmen nicht.
Irgendwie muss man ihm doch begreiflich machen, dass man kleine Hunde, die bereits am Rücken liegen und die Pfoten von sich strecken, nicht mehr
weiter beißen darf! Dass man ihnen nicht an den Hals darf, sie nicht an den Ohren weiterschleifen!
Ich hab versucht, ihn zu nehmen, ihn auf den Rücken zu legen (ist das der Schnauzgriff?), kein Erfolg. Allerdings muss ich dazusagen, dass ich es
möglicherweise nicht fest genug gemacht habe (wie es die Mamahündin tut), ich kann das nicht, so Gewalt anwenden.
Wie bringt man ihm bei, sich gegenüber kleinen, jüngeren Hunden ordentlich zu benehmen?
Kapiert er, wenn man ihn immer wieder vom Spiel rausnimmt, dass er sanfter sein muss?
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