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evchen
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Verfasst am: 4-11-2011 um 22:17 |
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Heißt das, dass man das Temperament nicht durch Auswahl der Elterntiere beeinflussen kann?
Ruhiges Wesen mit hoher Reizschwelle wird nicht weitervererbt?
LG
Evchen und Paula
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Jutta
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Motto: man kann ohne hunde leben, aber es lohnt sich nicht
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Verfasst am: 4-11-2011 um 23:21 |
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es beginnt gerade in einem anderem forum eine tolle diskusion: was ist angewölft und was ist erlernt (erzogen)?
LG Jutta und Rudel

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calimero
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Verfasst am: 5-11-2011 um 07:54 |
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Bitte, bitte auch hier diskutieren! Ein tolles, interessantes Thema!!!!!
Bei Aaron ist es so, dass er viel von seiner Mutter geerbt hat, die Schwestern mehr vom Vater.
Aaron ist der forschere, der, der nach vorn geht.
Seine Mutter soll eine recht "scharfe" sein, sie ist nicht so ohne. Während der Vater der ruhige, gemütliche ist, der stets nachgibt.
Ich glaube, am Anfang hatte es den Eindruck, dass Aarons eine Schwester es eher faustdick hinter den Ohren hätte. Die Familie hat aber nun eine
Zweithündin, die jünger als Aarons Schwester ist und dieser Zweithündin unterwirft sie sich.
Bei der zweiten Schwester ist es so, dass sie überhaupt total ruhig ist, fast den ganzen Tag schläft- die Familie hatte schon Welshis - sie ist die
ruhigste bisher von allen - "So einen braven Hund hatten wir noch nie".
Also dem Vater nachgerät.
Ich denke, es ist ja auch beim Menschen so, dass Buben eher der Mutter nachgeraten (zumindest vom Aussehen) und Mädchen dem Vater. Wird - so vermute
ich - sicher mit der XX oder XY Kombination der Gene zusammenhängen.
Aaron hat das hübsche Aussehen seiner Mutter (der Vater der Mutter kommt aus einer sehr bekannten deutschen Ausstellungszucht, wo ständig Gewinner bei
den diversen Shows hervorgehen, wenn man nun davon ausgeht, dass die Mutter vom Aaron ihrem Vater ähnlich sieht, dann kommt das Aussehen vom Aaron
wohl eher von daher).
Zum Charakter - ich denke auch, dass die genetische Ausstattung eine große Rolle spielt.
Was man aber daraus macht - wie die Sozialisierung ablief und was dann in Folge noch weiter für Erfahrungen gemacht wurden, das ist auch wichtig.
Weiters noch Gesundheit, Hormone, usw.
Es sind so viele Faktoren, die da zusammenkommen.
Ich kann immer uns selbst als Beispiel nehmen....Aaron, von einer 9 Monate alten Mutter geboren, Vater hat Futtermittelallergie. An und für sich ein
ganz liebes Wesen, allerdings dürfte er als Welpe nicht so toll sozialisiert worden sein, war daher unsicher.
Dann - wir als Ersthundehalter - Null Ahnung.
Die falsche, erste Welpenschule, wo der 11 Wochen alte Welpe sofort mit Alphawurf niedergedrückt wurde. (und ich Esel hab fassungslos zugeschaut)
Dann - mit ca 3 Monaten Rauswurf vom dritten Platz der Welpenschule, weil Aaron angeblich die anderen Welpen verunsicherte, zu wild war, zu aggressiv
war. Am zweiten Platz zuvor hatte er seine Unsicherheit schon vor Betreten des Platzes, beim Anblick der anderen Welpen, kundgetan. Ich hab mich nur
gewundert, warum er so entsetzlich und laut knurrt, wir haben alle gelacht. Dass der kleine Kerl total überfordert war, war mir nicht klar.
Nach dem dritten Platz waren wir dann bei den "Großen". Haben Fußgehen geübt. Sozialkontakte und Bindung - nein. Hauptsache, der Hund geht toll bei
Fuß.
Aaron hatte zu dieser Zeit schon angefangen, auf manche andere Welpen loszugehen. Er, an der Flexileine, wir total überrascht und überfordert mit
dieser Situation.
Zweite Hundeschule, wo die Trainerin schon das Problem erkannte, jedoch im Kurs nicht so daran arbeiten konnte. Abbruch der Hundeschule, da Aaron da
schon massive gesundheitliche Probleme bekam. Behandlung mit starken Medikamenten, die die Magen-Darmflora noch weiter schädigten. Und ein kranker
Hund, der sich nicht wohlfühlt, reagiert auch anders als ein gesunder.
Was dann kam, ist bekannt. Umstellung auf hypoallergenes Trockenfutter (wo Reis drin war, auf den er sofort jetzt mit Anfällen reagiert), stärkste
Medikamente (Sulfasalazin). Weitere Anfälle- Koliken.
Voriges Jahr dann Kastration, was gerade in seinem Fall kontraproduktiv war (Hormone).
Nun war er auch Weiberln gegenüber unsicher, ging nach vorn.
Was folgte, war eine Spirale....er geht nach vorn, ich zieht zurück, werde immer unsicherer. Weiß nicht, wie ich sein Verhalten unterbinden kann.
Ständige Tierarztbesuche, neuer Hundetrainer.
Der zwar positiv bestätigt, aber mit leichtem Leinenruck arbeitet. Und auch das unter Ablenkung (daneben ist eine Tierpension, die Hunde laufen im
Garten herum, nur durch Zaun getrennt, daneben findet das Training statt).
Für Aaron enormer Stress (hab sogar ich gemerkt).
Verschlechterung der Gesundheit.
Jetzt hab ich endlich die Nase voll - ab zu Dr. Ziegler.
Ernährungsumstellung. Klappt.
Aaron geht es besser, an seinem Verhalten ändert sich aber noch nichts.
Endlich - eine kompetente (Animal Learn!) Trainerin!
Die mit Aaron geht - ich geh daneben. Die mir zeigt, wie und warum er reagiert. Dass er Aggressivität, Unsicherheit auf andere Hunde ausstrahlt. Dass
die dementsprechend auf ihn reagieren.
Wie ich ihn nun für richtiges Verhalten loben kann. Und - nur kein Stress! Der ist Gift!
Besser, im Vorfeld anderen Hunden ausweichen, als was riskieren. Sie übt zwar schon mit vielen Hundekontakten mit ihm, versucht, ihm die richtige
Hundesprache beizubringen. Sie kann es ja, sieht sofort, wie die anderen Hunde reagieren, kann sofort alles unterbinden. Ich könnte das nicht.
Wie man sieht - so viele Faktoren.
Ich hatte am Anfang überhaupt keine Ahnung von Hunden. Jetzt, dank meinem süßen Zwuck, hab ich in relativ kurzer Zeit ganz, ganz viel gelernt.
Hätte ich so einen Gänseblümchenhund, so einen "Der-Tut-Nix" Hund, wüßte ich noch lang nicht so viel, wie ich jetzt weiß.
Hätte ich einen Hund, der alles vertragen würde - hätte mich mir je so viel Gedanken über Futter, Ernährung, Medikamente usw. gemacht? Wohl kaum.
Ich habe so viel gelernt! Und das verdanke ich meinem kleinen Liebling!
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Jutta
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Motto: man kann ohne hunde leben, aber es lohnt sich nicht
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Verfasst am: 5-11-2011 um 11:51 |
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puhhhh ich weiß nicht ob das hier die richtige plattform dafür ist. denn um auch nur etwas über vererbung zu verstehen setzt das ein gewisses wissen
über genetik vorraus. ich kann mir nicht vorstellen das hier viele bücher über genetik im schrank haben und diese auch gelesen haben.
LG Jutta und Rudel

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Vito
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Motto: „Man kann in Tiere nichts hineinprügeln, aber man kann manches aus ihnen herausstreicheln.“ [Astrid Lindgren (1907-2002)]
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Verfasst am: 5-11-2011 um 12:05 |
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Hier ein interessanter Link zum Thema Genetik.
http://www.sommerfeld-stur.at
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Gabi
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Motto: Hunde machen glücklich
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Verfasst am: 5-11-2011 um 13:33 |
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Ich Denke das zu schreiben ist schwierig eine Discussionsrunde wäre super
@ Jutta mit dir wäre ein Gespräch darüber sicher sehr gut und interessant.....im nächsten Jahr im Knüllwald??
Ich lerne gerne dazu.
Aber ansonsten hab ich es auch so gelesen und gelernt das Verhalten und Triebanlagen zu ca 80% vererbt werden und durch den Menschen weiter in
positive Bahnen gelenkt werden.
Aus diesem Grund gehe ich mit einem Welpen so viel wie möglich unter gut sozialisierte Hunde jeder Hund beherrscht "hündisch" muss es aber im Umgang
mit anderen Hunden lernen richtig anzuwenden,deshalb immer mit Hunden in Kontakt treten die schon ein sicheres "gutes"Verhalten haben.
Mir wurde vom Schutzdienst mit dem Welsh abgeraten das geht nach hinten los....nein es ist aber wichtig das der Helfer weis was er tut mit ihm wird
entschieden was aus dem Hund wird.
Dennoch muss ein Hund mit weniger Potential oder unsicherem Verhalten nicht hoffnungslos sein .....er braucht nur einfach mehr Erfahrung wenn möglich
von Anfang an
genau wie der Hund der es.... wie wir sagen... "faustdick" hinter den Ohren hat.
In den ersten Lebensmonaten soll der Hund so viel wie möglich Eindrücke sammeln ....das heist nicht das man ihn nun ständig an der Leine hinter sich
her zerrt....sondern das kann der kleine auch mal vom Arm aus....und aus Hundesicht-sicherer Position ......erlernen.
Je ruhiger der Hundeführer auf Dinge eingeht (Chefposition) desto ruhiger kann auch der Hund darauf reagieren.
Das gelingt leider auch mir nicht immer.
freue mich schon auf eure weiteren Beiträge
liebe grüße Gabi
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Vito
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Motto: „Man kann in Tiere nichts hineinprügeln, aber man kann manches aus ihnen herausstreicheln.“ [Astrid Lindgren (1907-2002)]
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Verfasst am: 8-11-2011 um 01:12 |
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Zitat Evchen: Der Welshie ist heute in erster Linie ein Familienhund. Inwiefern suchen Züchter die Elterntiere nach ihren Charaktereigenschaften
aus?
Wenn ich einen Familienhund züchte, sollte der Hund eher sanft sein und eine hohe Reizschwelle haben.
Gerade bei den Welshies kommt es doch häufiger vor, dass die Besitzer nicht mit dem Tier klarkommen und der Hund beisst
Nochmals die Frage an die Züchter: "Nach welchen Kriterien habt ihr eure Deckrüden ausgesucht?"
VG
Heinz und Vito
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Helga
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Motto: "Sich einen Hund anzuschaffen, ist für uns Menschen die einzige Möglichkeit, uns unsere Verwandten auszusuchen" Siegal
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Verfasst am: 8-11-2011 um 10:12 |
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Heinz, wir haben nach dem Charakter und natürlich auch nach dem Aussehen geschaut. Denn die Hunde sollen ja auch zusammen passen.
Der Rassestandard spielt bei der Auswahl ja auch eine Rolle.
Außerdem haben wir darauf geachtet, dass es ein erfahrener Rüde war, da Dewina ja das 1 x belegt wurde.
Mein Mann hatte die Möglichkeit, den Rüden öfters und auch über einen längeren Zeitpunkt zu sehen und Dewina kannte den Rüden auch.
Auch für den nächsten Deckakt in ca. 2 Jahren haben wir schon jetzt einen Rüden im Auge und werden diesen weiter beobachten.
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Jutta
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Motto: man kann ohne hunde leben, aber es lohnt sich nicht
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Verfasst am: 8-11-2011 um 13:53 |
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heinz das wurde schon auf der vorgen seite beantwortet.
aber hier nochmal.
ich schaue mir die hunde genau an und achte sehr auf die gesundheit, das wesen und natürlich ob der rüde zu meiner hündin passt.
LG Jutta und Rudel

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evchen
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Verfasst am: 9-11-2011 um 09:13 |
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Danke für die Antworten.
LG
Evchen und Paula
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Seiten: 1 2 |
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