Hallo Gabi,
ich nehme deinen Gedankenschupser mal aus dem anderen Thread hier her:
Zitat |
O.K. Sonny und auch Nele tragen HB Sonny hat das Geschirr nur im Schutzdienst sonst mag er es nicht.Nele hätte ich mit einem Geschirr gar nicht mehr
im Griff aber die HB lasse ich nun immer anfertigen sie sind ca 2,5cm breit und weich unterlegt.
Sonny pöbelt nicht an der Leine er ist absolut ruhig es sei denn eine süße Hündin kommt oder er wird bösartig angepöbelt.
Wenn Nele an der Leine zu pöbeln beginnt und ich kenne die anderen Hunde dann gehe ich mit ihr hin dann passiert gar nix sie ist einfach nur
unsicher.
Beißgefahr besteht immer dann wenn sich beide angemacht fühlen und den anderen Hund anpöbeln dann nämlich geht es um den Chefposten der ist noch nicht
eindeutig geklärt deshalb kann es auch zur rauferei kommen wenn am Zaun ein fremder Hund kommt dann bellen sowieso beide aber provozieren tut immer
nur Nele bis es dann Sonny mal zu viel wird und er Nele zurechtweisen will ,ja und dann.....Terrierkneul.......ist bisher aber erst einmal
passiert.
Das was du mir erklärst weis ich alles, ich weis nur noch nicht wie ich es abstelle.
Heute war ich lange mit den beiden draußen wir waren auf einer großen sehr übersichtlichen Wiese mit viiiiieeelen Mäusen,Vögeln und Wildenten....das
Abrufen hat wunderbar geklappt auch vom Mauseloch und die Enten waren eine große Versuchung.....alles kein Problem ...der nächste Schritt wird sein
das ich andere Hunde einbeziehen muss.
Dann muss ich Nele klar machen wo ihr Platz im Rudel ist...ich Denke das ist das Hauptproblem ...Nele will und kann das Rudel nicht führen dafür ist
sie zu schwach,sie weis es nur noch nicht.
Ich Denke durch die Welpen ist sie im Rang gestiegen und versucht diese Position nun zu stärken besonders dann wenn Sonny nach anderen Hündinnen
sappert er ist dann nicht in der Lage Chef zu sein......ist ja auch bei uns Menschen so ;-)
So nun du wieder :-)
L.G.Gabi und Welshis
Hallo Gabi,
ich hatte bisher noch keine Zeit, dir zu antworten. Ich habe dich und deine beiden Welshies allerdings nicht vergessen. Jetzt möchte ich meine längst
überfällige Antwort gern nachholen, wenn du magst?
Bei Begegnungen an der Leine laufen viele Dinge parallel ab. Zwei Hunde begegnen sich, wissen sich noch nicht einzuschätzen. Kaum erblicken sich zwei
Hund und im ersten Moment beginnt die wilde Keiferei, egal wie weit weg der andere noch sein. Im ersten Moment gibt es immer ein abchecken. "Ey
Alter, wat willst du denn?" Wo möglich ist man selbst, unsicher, da man zum einen den anderen nicht kennt und zum anderen selten 100% sicher sagen
kann, mein Hund wird diesen Hund supersympathisch oder furchtbar unsympatisch finden. Hat man zu dem noch einen Hund, der an und für sich eher zu der
wählerischen Sorte zählt, ist man sogar noch zusätzlich angespannt. Intuitiv fast man die Leine fester oder gar kürzer, um im Falle des Falles
gewappnet zu sein. Der Hund könnte dieses unbewusste Signal als Startschuss auffassen und die Usicherheit des Hundeführers könnte ihn dazu verleiten,
das Rudel zu verteidigen bzw. zu präsentieren.
Um seinen Blick nicht abzuwenden, stemmt sich der Hund automatisch in die Leine und erzeugt dadurch Druck. Angriffslustige Hunde nehmen eine ähnliche
Haltung ein, wodurch sich der Gegenüber ebenfalls in der Defensive sehen kann. Die Situation entwickelt sich zum Selbstläufer.
Welshies gehören nun eher selten (ich habe jedoch so ein Exemplar) zu den unsicheren Hunden, sondern sind ihrer doggengleichen Satur fest überzeugt.
Sie fordern anderen Hunden Respekt am. Kommt nun ein junger, wenn auch freundlicher Hund, stürmisch auf den anderen zu, kann dies durchaus zu eine
Übersprungsreaktion führen.
Viele Hunde, würde sich im Freilauf aus dem Weg gehen, oder ganz anders annähren, wie sie es bei uns in der Stadt und dann noch an der kurzen Leine
müssen. Mein Hund rennt freiwillig, stürmisch auf keinen Hund zu. Er bleibt stehen und kommuniziert. Ist die Situation geklärt, trabt er
schwanzwedelnd ab, ansonsten wartet er meist, bis die anderen herankommen. Weiterhin müssen sich unsere Hunde zumeist frontal annähren, was die
Unsicherheit unserer Hunde noch verstärkt. Da der Hund keinen anderen Ausweg weiß, geht der Schritt nach vorn. Frauchen hat Probleme den Hund zu
halten, wird hektisch, gestresst, schreit den Hund an ... der Hund in seiner Angst bestätigt, Frauchen (immer noch unfähig in seinen Augen) im Rücken,
nicht mehr ansprechbar.
Bald wird Frauchen selbst unsicher und erwartet bei Sichtkontakt eines fremden Hundes bereits das schlimmst, nimmt die Leine plötzlich kurz und macht
ihren Schützling damit erst Recht aufmerksam, dass da etwas "unnormales" naht. Rivalitäten unter Hunden gleicher Größe und gleichen Status wird es
immer geben.
Beim Training solcher Situationen ist Timing das wichtigste. Reagiert man zu spät, ist der Hund mit unter bereits nicht mehr ansprechbar. Man darf
also nicht träumend durch die Gegend gehen. Unerwünschtes Verhalten wird schnellst möglich abgebrochen und umgelenkt. Erwünschtes bestätigt. Sinnvoll
ist auch die Verwendung von gestufter Bestätigung. OK, Fein oder Super!, sind unterschiedlich starke Bestätigungen, die situationsbedingt, je nach
schwere der Übung eingesetzt werden können.
Beim Ersttraining ist wichtig, den richtigen Abstand zu wählen, damit der Hund noch Ansprechbar und Aufnahmefähig ist. Unter Stress kann er nicht
lernen. (Hab ich den Zusammenhang schon mal erläutert?) Der Idealfall sind natürlich bekannte Hunde, oder Figuranten. Der Abstand wird langsam
verringert. Ein Ersatzverhalten wird eingeübt.
Bei zwei Hunden, würde ich dazu übergehen, das je ein Hund von einer Person geführt wird, um gezielt und individuell reagieren zu können. Hat man
einen Grund drin, sollten beide Personen anwesend sein, aber eine führt die Hunde. Versuch die Leine immer locker zu lassen, den Hund verbal bei euch
zu behalten. Die Leine ist nur die Notbremse, kein Erziehungsmittel (zumindest bei mir). Versuch die Hunde am Fixieren zu hindern. Geb ihnen eine
Aufgabe, die du bestätigen kannst. Nichtverhalten bestätigen zu wollen ist riskant und funktioniert fast nie.
LG, Sandra
Danke Sandra sehr schön erklärt
wir üben und es wird auch schon besser :-)
Ich melde mich auch einmal wieder. Das, was Sandra schreibt, kann ich nur bestätigen. Bzw. teilweise.
Sieht Aaron den anderen Hund und ist schon auf Spannung, weil er ihn nicht einschätzen kann, genügt ein kleiner Ruck von mir an der Leine (weil er
z.B. zu nah zum anderen Hund ist und ich ihn mehr zu mir ziehen will), dass er zu bellen und sich aufzuregen anfängt.
Deshalb bemühe ich mich nun, erstens von vornherein genügend Abstand zu bekommen und zweitens die Leine locker zu lassen.
Allerdings muss ich dazuschreiben, dass Aaron auch im Freilauf so reagieren würde. Obwohl er aufgrund seiner Kommunikationsprobleme andere Hunde nicht
gut lesen und einschätzen kann, würd er hinlaufen und unter Umständen angreifen. Deshalb gibt es bei uns leider keinen Freilauf.
Das ist besonders bei speziellen Situationen so arg...wenn z.B. eine Gruppe Hunde spielt und herumwuselt - das interpretiert er als Gefahr. Und er
meint, er müsse eingreifen und den "Oberpöbler" zurechtweisen. Mir ist einmal die Leine ausgerissen, deshalb weiß ich, wie er ohne gehalten zu
werden, reagiert.
Das ist zwar blöd das Aron auf den Freilauf verzichten muss aber sehr verantwortungsvoll von dir.
L.G.Gabi und die Rebellen Sonny und Nele ;-)
Ich würd ihn so gern frei laufen lassen, aber solange er die Signale der anderen Hunde nicht richtig deuten kann, geht es nicht. Und diese Sicherheit,
dass er - auch wenn er andere Hunde sieht - abrufbar ist, die hab ich nicht.
Er ist zwar abrufbar, allerdings möchte ich es nicht auf einen Versuch ankommen lassen, wenn er einen Lieblingsfeind sieht - ob er's dann auch noch
ist....
LG
Brigitte